Im zweiten Konzert der diesjährigen Gerlingser Sonntagskonzerte am 1. Juni 25 wurde das Oratorium „Der barmherzige Samariter“ vom süddeutschen Komponisten Bert Ruf aufgeführt. Die biblische Geschichte ist bekannt und schnell erzählt: Ein Mensch gerät unter die Räuber. Nicht die religiös gestimmten Menschen helfen, sondern ein „Migrant“.
Das Oratorium wurde vom Kirchenchor Gerlingsen unter der Leitung von Hanno Kreft, der zugleich auch den Bass-Part übernahm, Jana Ecker am Klavier und der international bekannten Sopranistin Daria Burlak gekonnt in Szene gesetzt.
Jana Ecker, Kirchenmusikerin der ev. Johannes-Kirchengemeinde Iserlohn (Nußberg-Gerlingsen), begleitet souverän am Klavier die Solisten und den Kirchenchor in den einzelnen Teilen des Werkes. In den Solostücken weiß sie als Konzertmusikerin zu überzeugen.
Immer wieder beeindruckend zu sehen, wie Hanno Kreft als Sänger und Dirigent im Konzert agiert. Für den Wechsel vom Solopart coram Publikum hin zum Dirigat des Chores benötigt er nur eine Drehung.
Das Konzert gehört zu den Veranstaltungen, mit denen in besonderer Weise auf das „Jahr der Stimme“ aufmerksam gemacht wird. Im Jahr der Stimme 2025 wird die menschliche Stimme als das älteste Instrument der Welt gefeiert. Dieses Jahr soll die Bedeutung der Stimme in Konzerten, Veranstaltungen und Gottesdiensten hervorheben und die Fähigkeit der Stimme, Emotionen auszudrücken und Gemeinschaften zu verbinden, betonen. Die Landesmusikräte in Deutschland haben die Stimme zum "Instrument des Jahres" erklärt, um die älteste und ursprünglichste musikalische Ausdrucksform der Menschen zu würdigen.
Hanno Kreft liefert im Solo in eindrucksvoller Weise einen Beweis. Als es im Verlauf des Oratoriums um das Verbrechen, den Überfall geht, nimmt er das Publikum mit in die Szene und macht mit seiner kräftigen Bass-Stimme die Dramatik des Geschehens hörbar. Auch Daria Burlak überzeugt mit ihrer Sopran-Stimme in der Klarheit des Gesangs und bestätigt mit ihrer Darbietung, dass der Sopran als höchste Tonlage oft als die “Königin der Stimmen” bezeichnet wird. Der Höhepunkt des Konzerts war zweifellos das stimmgewaltige Duett der beiden, das dem Konzert seinen besonderen Glanz verleiht.
Und auch der Kirchenchor stand dem nicht nach mit seinem Vortrag beim abschließenden „Halleluja“ des Oratoriums.
Mit langanhaltendem Applaus bedankte sich das Publikum.
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