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„Die Erschaffung der Welt“ - Oratorium von Bert Ruf in der Johanneskirche Iserlohn am Nußberg

„Wir werden ja alle nicht jünger“ begrüßte Chorleiter Hanno Kreft das zahlreich versammelte Publikum in der Johanneskirche. „Und trotzdem haben wir Freude an der Musik und singen mit Begeisterung - im Sitzen.“

Diese Ankündigung passte perfekt zu der Motivation des Komponisten Bert Ruf, Oratorien wie diese zu komponieren. „Es gibt Oratorien von bekannten Komponisten wie „die Schöpfung“ von Haydn. Die Stücke sind aber für Chöre in einfacheren Verhältnissen kaum zu bewältigen. Die „Erschaffung der Welt“ ist natürlich nicht mit den großen Werken zu vergleichen. Sie soll Chören jedoch die Möglichkeit geben, dennoch auf gehobenem Niveau festlich zu musizieren“, so Bert Ruf, der dieses Oratorium 2005 komponierte.

Im November 2022 führte der Chor der Letmather Friedenskirche das Schöpfungsoratorium auf. Und nun saßen der Kirchenchor Gerlingsen und der Chor der Letmather Friedenskirche gemeinsam im Altarraum und sangen spürbar mit großer Freude und kräftigen Stimmen das Oratorium. Hanno Kreft leitete die gemeinsame Aufführung der beiden Chöre und sang als Solist die Basspartie.

Für die Aufführung konnten die Sopranistin Simone Asua-Honert und der Tenor Marvin Primus gewonnen werden. Kirchenmusiker und Chorleiter Christian Otterstein interpretierte die komponierte Variante für Tasteninstrumente am Flügel.

„Die Erschaffung der Welt“ des 1954 geborenen Komponisten Bert Ruf orientiert sich in seinen sieben Teilen an der biblischen Schöpfungsgeschichte. Musikalisch wird dabei das Thema vom ersten bis zum siebten Tag aufgegriffen, von der Erschaffung der Erde bis hin zum Tag, an dem Gott ruhte. Der Chor rahmte jeden Beitrag am siebten Tag ein mit dem Anruf: Herr, unser Herrscher.

In 65 Minuten Aufführung malten alle Sänger und Sängerinnen ein Klangbild, bei dem die Zuhörenden sich die Öde des ersten Tages genauso plastisch vorstellen konnte, wie die Betriebsamkeit am sechsten Tag. Die musikalische und emotionale Steigerung bis hin zum Ergebnis – der erschaffenen Welt- war förmlich spürbar. Die Freude der Solisten und Chöre an der Erarbeitung des Werkes wurde während aller strikt getrennten Tage der Schöpfung deutlich. Sie verliehen jedem einzelnen Tag klanglich seine ganz besondere Prägung. Das Publikum bedankte sich mit Ovationen; und konnte beim anschließenden Empfang mit den Mitwirkenden ins Gespräch kommen.
 

Freuen darf man sich schon auf das nächste Konzert im Rahmen der 23. Gerlingser Sonntagskonzerte:

„Sehnsucht nach Liebe“ – Dichterliebe (R. Schumann) / An die ferne Geliebte (L. van Beethoven): Sonntag, 22. Oktober 2023 um 11 Uhr in der Johanneskirche Iserlohn. 

 

Text und Fotos: Bettina Pelters

Christian Otterstein (Flügel), Simone Asua-Honert (Sopran), Marvin Primus (Tenor), Hanno Kreft (Bass) und die Mitglieder beider Chöre (hier bei der Zugabe)

Sopranistin Simone Asua-Honert und Tenor Marvin Primus


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