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Lieder von Sehnsucht nach Liebe

Zum Abschluss der diesjährigen 23. Gerlingser Sonntagskonzerte begeisterten der Sänger Hanno Kreft und Tobias Leschke am Klavier das Publikum in der gut besuchten ev. Johanneskirche mit der Aufführung zweier berühmter Liederzyklen der klassischen Musik von Ludwig van Beethoven und Robert Schumann.

Unter dem Titel „Sehnsucht nach Liebe“ wurde im ersten Teil des Konzertes „An die ferne Geliebte“ von Ludwig van Beethoven zu Gehör gebracht. Als erster Liederzyklus der Musikgeschichte im Jahre 1846 komponiert handeln diese Lieder von einer Liebe, die Raum und Zeit überwindet. Die Sehnsucht „nach der fernen Geliebten“ haben Hanno Kreft im Gesang und Tobias Leschke in der Begleitung durch das Klavierspiel spürbar werden lassen. Gesang und Klavier sind sehr variantenreich von Beethoven komponiert worden, sowohl im Tempo wie auch in der Lautstärke. Hanno Kreft erfüllt den Raum mit seiner Bass-Stimme. Da beweist sich die gute Akustik der Johanneskirche. Tobias Leschke meistert bravourös die klangliche Herausforderung dieses Zyklus.

Beide Künstler sind dem Iserlohner Kulturleben bestens bekannt: Hanno Kreft als Sänger, Stimmbildner und Chorleiter und Tobias Leschke als Dekanatskirchenmusiker an der Pankratius-Gemeinde. Seit gut zwei Jahren arbeiten sie zusammen im Pastoralverbund Iserlohn. Im Gespräch erläutern beide, wie es zur Auswahl der Stücke gekommen ist: Auf Vorschlag von Leschke wurde der Zyklus von Beethoven aufgenommen, der ihm seit Kindertagen vertraut ist, aber „nicht leicht“ zu spielen ist. Und für Kreft ist der Zyklus von Schumann eine Herzensangelegenheit.

Im zweiten Teil wurde der Liederzyklus „Dichterliebe“ von Robert Schumann aufgeführt, eines der bedeutendsten Werke der Romantik überhaupt. Der Liederzyklus entstand 1840 auf der Grundlage von Gedichten von Heinrich Heine. Leise und zärtlich, innig und romantisch kommen die Lieder daher, handeln von Melancholie und Schmerz in der Liebe. Kreft und Leschke orientieren sich an der Intention des Werkes. Der Wechsel im Gesang vom Bass zum Bariton gelingt Hanno Kreft meisterlich und mit dem langen Klaviernachspiel, typisch für diesen Zyklus, nimmt Tobias Leschke die Zuhörenden mit in die Emotionen der Lieder.

Das Publikum bedankte sich mit einem kräftigen Applaus. Die Künstler ihrerseits bedankten sich mit einer Zugabe aus Beethovens „Bitten“.

Beim anschließenden Empfang, der vom Kirchenchor Gerlingsen ausgerichtet wurde, konnten die Konzertbesucherinnen und -besucher mit den Künstlern persönlich sprechen. Im Interview wirkte die Begeisterung für die professionelle Leistung von Hanno Kreft und Tobias Leschke nach. Es fielen Worte wie „präzise aufeinander abgestimmt“, „atmosphärisch dicht“ und „berührend“.

Die beliebte Konzertreihe wird im nächsten Jahr fortgesetzt. Schließlich handelt es sich hier um eine „schöne Tradition“, so Pfarrer Tom Mindemann, die von der Kirchengemeinde weiterhin gefördert wird. Man darf gespannt sein, was der Kirchenchor als Organisator dann auf die Beine stellt.

 

Ps.
Schon jetzt sei hingewiesen auf die nächste kirchenmusikalische Veranstaltung, bei der auch der Kirchenchor unter der Leitung von Hanno Kreft zu hören sein wird. Unter dem Titel „Adventsleuchten“ wird es mit dem Chor und der Kirchenmusikerin Jana Ecker an der Orgel und am Klavier ein Vorweihnachtliches Singen und Musizieren geben, und zwar am Sonntag, 10. Dezember 2023, um 17 Uhr in der Johanneskirche am Nußberg.

Foto (v.l.n.r.): Hanno Kreft, Tobias Leschke


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